Schney. Zu Beginn der Jahreshauptversammlung der Schneyer Sozialdemokraten begrüßte die Vorsitzende Elke Werner zahlreiche Gäste, darunter den Ehrenvorsitzenden Rudi Breuning, den Ersten Bürgermeister der Stadt Lichtenfels Andreas Hügerich und den SPD-Kreisvorsitzenden Sebastian Müller sowie die Ehrenmitglieder Horst Hollfelder, Bernhard Schöpf, Fritzi Schöpf, Hans-Georg Schmidt und Georg Schuster.
In ihrem Kurzbericht über das abgelaufene Jahr ging die Vorsitzende sodann auf die empfindlichen Wahlniederlagen der SPD ein, die ihrer Meinung nach teilweise darauf zurückzuführen sind, dass es der SPD nicht gelang, ihre Leistungen und spürbaren Verbesserungen wie etwa die paritätische Krankenversicherung innerhalb der Großen Koalition so darzustellen, dass die Wähler sie honorierten. „Wir müssen lernen, unsere Erfolge viel stärker herauszuheben … und uns wieder als die Partei präsentieren, auf die man sich verlassen kann!“ forderte sie, bevor sie auf die zahlreichen Veranstaltungen einging, die die Schneyer Sozialdemokraten im letzten Jahr besucht bzw. organisiert haben. In Lichtenfels habe sie sich zusammen mit ihrem Schneyer Stadtratskollegen Rudi Breuning aktiv an der Gestaltung der Kommunalpolitik beteiligt und Bürgermeister Andreas Hügerich bei seiner vorbildlichen, umsichtigen und zukunftsorientierten Arbeit unterstützt.
Im Jahr 2019 gelte es nun, weitere Weichen für die Zukunft zu stellen: zunächst stehe am 26. Mai die Wahl zum Europaparlament an, die angesichts der Aktivitäten rechtslastiger Populisten auch in unserer Region größten Einsatz erfordern. In einer der nächsten Ortsvereinsversammlungen werde sich der Anästhesiearzt Martin Lücke aus Coburg, der im Bezirk Oberfranken für die SPD kandidiert, bei den Schneyer Sozialdemokraten vorstellen. Wie Elke Werner weiter ausführte, werfen auch die Kommunalwahlen 2020 bereits ihre Schatten voraus, und es gelte, zeitnah Listen mit den Kandidaten für den Stadtrat und den Kreisrat zu erstellen.
Der SPD-Kreisvorsitzende Sebastian Müller bedankte sich bei den Schneyer Sozialdemokraten für ihre Mitarbeit im Kreisverband und hob vor allem die Solidarität und Ein-satzbereitschaft von Elke Werner hervor. Anschließend legte er den Anwesenden die Teilnahme am Volksbegehren „Rettet die Bienen“ ans Herz, dessen Anliegen nicht nur der Schutz der Bienen, sondern die Rettung der Artenvielfalt in unserem Land insgesamt ist.
Anschließend nahmen Rudi Breuning, Andreas Hügerich, Sebastian Müller und Elke Werner zwei hochkarätige Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft in der SPD vor: Andreas Werner war dem SPD-Ortsverein im Jahr 1969 beigetreten und erhielt nun unter dem Beifall der Anwesenden die Ehrenurkunde und die dazugehörige Ehrennadel für 50-jährige Treue zur Partei. Mit Gisela Weber wurde eine Frau geehrt, die sich in den 40 Jahren ihrer Parteizugehörigkeit unter anderem als jahrelange stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende verdient gemacht hat.
Dem detaillierten Bericht des Schriftführers Günther Scheler über die Versammlungsinhalte des Jahres 2018 folgte der kurze aber interessante und erfreuliche Kassenbericht von Cornelia Bergmann, bevor Andreas Hügerich aus der Arbeit des Kreistages und des Stadtrats berichtete. Als „erfreulich positiv“ bezeichnete er dabei die Inbetriebnahme des neuen Klinikums. Es stelle sich allerdings nach wie vor die Frage, wie die Gebäude des alten Krankenhauses sinnvoll genutzt werden können. Ein nach wie vor wichtiges Thema sei der Ausbau der B 173 mit der Umgehung von Trieb und Hochstadt. Er verstehe zwar, dass es weiterhin Menschen gebe, die die vorgesehene Trassenführung und die Art des Ausbaus ablehnen, doch andererseits wolle er darauf hinweisen, dass die bis Lichtenfels vierspurig ausgebaute B 173 und vor allem die A 73 große Vorteile für die Entwicklung der Kreisstadt gebracht haben.
Bezüglich der Kommunalwahl 2020 versprach Andreas Hügerich, dass er weiterhin sein Bestes in seinem Amt geben werde. In diesem Zusammenhang bedankte er sich noch einmal beim Ortsverein Schney, der wesentlich dazu beigetragen habe, dass er für das Amt des Ersten Bürgermeisters kandidieren konnte und für die große Unterstützung nach der erfolgreichen Wahl. Sein besonderer Dank galt den beiden Schneyer Stadträten Elke Werner und Rudi Breuning, die sich als fleißige, kompetente und kreative Mitarbeiter erwiesen haben.
Die Zusammenarbeit aller Stadträte bezeichnete Andreas Hügerich als harmonisch und zielorientiert, was unter anderem dazu geführt habe, dass es gelungen sei, drei Haushalte in Folge trotz enormer Investitionen in die Infrastruktur, in Kindergärten, Kindertagesstätten und Horte ohne Neuverschuldung zu verabschieden. Nachdem man 5,4 Millionen für das Industriegebiet an der Zeil ausgegeben habe, beschäftige sich die Stadtverwaltung mit den Vorplanungen für die Regelung des Verkehrs während der Reparatur der Friedrich-Ebert-Straße in Schney, für deren Durchführung der Landkreis zuständig sei. Noch in diesem Jahr werde die Reparatur der Krebsbachbrücke in Angriff genommen, wobei beträchtliche Kosten zu erwarten seien. Sehr anerkennende Worte fand der Erste Bürgermeister für die Schneyer Vereine, die einen großen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt leisteten und nach Kräften durch die Stadt unterstützt werden. Die Frage von Horst Hollfelder, ob ein so riesiges Industriegebiet wie die Erweiterung der „Zeil“ denn ausgelastet werden könne, beantwortete Andreas Hügerich mit der Mitteilung, dass in Lichtenfels weiterhin großer Bedarf an Industrieflächen bestehe, und dass es bereits ernsthafte Anfragen von Unternehmen gebe. In diesem Zusammenhang erklärte Andreas Hügerich auch, dass es für die Nutzung der nach dem Umzug einer großen Firma von Schney nach Seubelsdorf demnächst leerstehenden Gebäude bereits seriöse Interessenten gebe.
In ihrem Schlusswort teilte Elke Werner mit, dass die Idee der „Stolpersteine“ in Lichtenfels, mit denen an die Morde der Pogromnacht am 9. 11. 1938 erinnert werden soll, von der SPD unterstützt wird: je 100 € werden von den SPD-Ortsvereinen Schney und Lichtenfels sowie von der SPD-Stadtratsfraktion für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Die nächste Ortsvereinsversammlung findet im Rahmen des politischen Aschermittwochs am 6. 3. in Burgkunstadt statt. Hierzu werden auch wieder Fahrgemeinschaften gebildet; die genauen Abfahrtszeiten werden noch bekanntgegeben. Mit dem gemeinsam gesungenen Traditionslied „Brüder zur Sonne, zur Freiheit“ endete dann diese harmonisch verlaufene Versammlung.