Schney. Zur Novemberversammlung trafen sich die Schneyer Sozialdemokraten in der vergangenen Woche in der Gaststätte der Franken-Akademie auf Schloss Schney. Anfangs beschäftigten sich die Anwesenden mit den für die SPD und die Union katastrophalen Ergebnissen der Landtagswahlen in Bayern und Hessen.
Dabei war man sich in der Auffassung einig, dass eine der Ursachen das im Wesentlichen von Innenminister Seehofer verschuldete schlechte Erscheinungsbild der großen Koalition in Berlin sei. Besonders scharf kritisiert wurde der unprofessionelle Umgang der Koalitionspartner mit der Affäre Seehofer-Maaßen. Der stellvertretende Vorsitzende Hans-Heinrich Bergmann sagte: „Die Kanzlerin hat es versäumt, rechtzeitig auf der Entlassung des ehemaligen Verfassungsschutz-Präsidenten Maaßen zu bestehen und den verantwortlichen Minister Seehofer gleich mit zu entlassen.“
Aber auch „selbstgemachte“ Gründe für die Wahlschlappe wurden genannt: es sei der SPD nicht gelungen, die von ihr im Koalitionsvertrag durchgesetzten Verbesserungen, z. B. bei der Sicherheit der Renten, den Arbeitnehmerrechten, im Gesundheits- und Pflegebereich und beim Schutz der Umwelt so darzustellen, dass sie vom Wähler honoriert werden.
Es sei auch bedauerlich und nicht nachvollziehbar, dass gerade in Schney, wo die SPD die einzige politische Kraft sei, die das ganze Jahr über kontinuierlich arbeite, rechtslastige und nationalistische Kräfte von den Wählern unverhältnismäßig stark unterstützt wurden. Es dränge sich der Verdacht auf, dass viele Menschen aus der Vergangenheit keine Lehren gezogen haben. Es komme nun darauf an, dass die SPD ihr Profil als bürgerfreundliche sozial engagierte Partei stärke und vor allem darauf achte, dass die Vermögensverteilung in unserem Land wieder gerechter werde. Große Hoffnung setzen die Schneyer Sozialdemokraten auf fortschrittliche und zukunftsorientierte Kräfte in der Partei, wie etwa den Juso-Bundesvorsitzenden Kevin Kühnert.
Im kommenden Jahr werden auf Anregung von Frank Bergmann in den Mitgliederversammlungen jeweils einzelne Themen in den Mittelpunkt gestellt, die dann ausführlich diskutiert und im Ergebnis an die Abgeordneten bzw. an die Parteiführung weitergeleitet werden.
Gemeinsam berichteten die Stadträte Elke Werner und Rudi Breuning sodann über aktuelle Entscheidungen und Weichenstellungen im Stadtrat und lobten vor allem die „zielgerichtete Arbeit und klare Linie“ von Bürgermeister Andreas Hügerich, dem es zusammen mit der Verwaltung und den Entscheidungsträgern auf verschiedenen Ebenen vorbildlich gelungen sei, die Stadt für die Zukunft gut aufzustellen. Einige Versammlungsteilnehmer hatten den Eindruck, dass das Trinkwasser aus den Schwabthaler Quellen mit einem Härtegrad von über 11 kalkhaltiger sei als zu Beginn der Umstellung. Die Vorstandschaft wird sich diesbezüglich bei den Stadtwerken erkundigen.
Ein weiterer wichtiger Punkt der Versammlung war die Vorbereitung des Generationennachmittags am kommenden Sonntag in den Räumen der Franken-Akademie, wo für alle Schneyer Bürger die Gelegenheit besteht, sich bei kostenlosem Kaffee und Kuchen gemütlich zusammenzusetzen und Erinnerungen, Gedanken und Ideen auszutauschen. Wie Elke Werner ausdrücklich betonte, hat der Generationennachmittag keinen politischen Hintergrund, sondern soll das Gemeinschaftsgefühl in Schney stärken. Für die Unterhaltung der Kinder ist ebenfalls gesorgt, denn für sie gibt es die Möglichkeit, in einem der Nebenräume zu spielen, zu basteln und/oder einen geeigneten Film zu sehen. Erfreut teilte die Vorsitzende mit, dass, wie schon mehrmals in der Vergangenheit, der Kinderchor des Gesangvereins einige Lieder vortragen wird. Etwaige Spenden werden heuer dem Gesangverein zur Nachwuchsförderung zur Verfügung gestellt. Der Generationennachmittag beginnt um 14:30 Uhr.
Zur letzten Zusammenkunft im Jahr 2018 treffen sich die Schneyer Sozialdemokraten am 30. November ab 19 Uhr im Rahmen einer vorweihnachtlichen Versammlung in der „Kegelbahn“, dem Vereinszimmer der Freien Turnerschaft Schney. Auch diese Veranstaltung ist öffentlich – Gäste sind herzlich willkommen.
Die Jahreshauptversammlung findet im nächsten Jahr nicht wie gewohnt am 6. Januar statt, sondern wird auf Freitag, den 1. Februar verschoben.